Geht’s auch einfacher? …
… fragten sich viele der über dreißig Teilnehmer am diesjährigen Erfahrungsaustausch zum Blended Learning in Unternehmen – im bewährt schönen Ambiente des schwimmenden Konferenzraums Kai 10 in Hamburg.
Während die einen darüber nachdenken, wie sie 3D-Animationen en sinnvoll in einen Gamification-Ansatz einbinden, fragen sich andere, was sie bei der Einführung von eLearning beachten sollen.
Das Spektrum der Fragestellungen unter den Teilnehmern war wie immer sehr groß – und damit sehr ergiebig für einen perspektivenreichen Austausch. Was alle vereinte, war die Frage, ob sich Training vielleicht einfacher organisieren lässt.
In kleinen Trainingseinheiten denken
Ja, es geht einfacher: Zum Beispiel, wenn man das Angebot der Trainingseinheiten übersichtlich gestaltet und darbietet. Das zahlt gleichzeitig ein auf das interne Marketing für das Trainingsangebot. George Streit konnte das eindrücklich am Beispiel des Trainingskatalogs der Schweizerischen Bundesbahnen zeigen. Seine beiden Hauptzutaten für erfolgreiche Vereinfachung:
- Kleinste Elemente des Trainingsprozesses mit strukturierten Vorlagen definieren und
- die Frage „Zu was soll das führen?“ als roten Faden für den gezielten Aufbau von Kompetenzen in allen Trainingsangeboten nutzen.
Die Teilnehmer diskutierten engagiert, wie diese kleinsten Elemente (Präsentationen, Fotostorys, Simulationen, Comics, Interviewfilme, Plakate usw.) ausgewählt und kombiniert werden könnten. Denn auch ein einfach gestalteter Trainingskatalog muss komplexen und individuellen Trainingsanforderungen gerecht werden.
Generationen-kompatibel?
Notwendigkeit und Vorbild für Vereinfachung bringt auch Generation Z in die Arbeits- und Trainingswelt. „Was sagt mir Generation Z?“ fragten Jasmin Hamadeh und Sönke Petersen die Teilnehmer in einer interaktiven Session. Die Teilnehmer entdeckten ihre eigenen Generationszugehörigkeiten und tauschten sich intensiv darüber aus, was Generation Z von der Arbeits- und Trainingswelt erwartet. Sie diskutierten, was wir von GenZlern lernen können und welche Rolle die Babyboomer, Generation X und Y bei der Gestaltung von Trainings und Trainingsstrategie haben.
Muss es wirklich so kompliziert sein?
Guido Warhof (Jungheinrich AG) empfiehlt eine typische GenZ-Einstellung als Leitidee: „Nutz, was da ist. Mach’s einfach. Mach’s mobil.“
Alternative Formate können Produktionszeiten sparen, zeigte er am Beispiel von Interviewfilmen mit Produktmanagern und abgefilmten Trainingssequenzen. Sein Credo: „Biete als Training nur an, woran du auch selbst gern teilnehmen möchtest.“ Für ihn bekommen damit z. B. „Learning on Demand“ und die grafische Gestaltung höhere Bedeutung als didaktische Konzeption und internationale Lösungen.
Dieser Ansatz wurde in der nachfolgenden Diskussion auf seine Einsatzmöglichkeiten und auf seine Grenzen hin intensiv diskutiert – auch vor dem Hintergrund des internen Marketings, mit Blick auf alle Stakeholder und auf die Ansprüche und Bedürfnisse von Generation Z.
Damit hat sich der Kreis auch thematisch pünktlich zum Abschluss-Umtrunk geschlossen.
Auf gute eigene Lösungen! So einfach wie möglich, so komplex wie nötig
Der Tag bot durch die Vorträge und den regen Austausch viele Ideen, Training und den Zugang zu Trainings zu vereinfachen. Gleichzeitig war es oftmals eine Entlastung, zu sehen, dass auch bei anderen in einigen Kontexten komplexe Realitäten auch komplexere Lösungen erfordern.
Zum Glück haben wir Babyboomer, Generation Xler und Generation Yer gelernt, damit konstruktiv und verantwortungsvoll umzugehen. Eine extra-Dosis Pragmatismus und Leichtigkeit holen wir uns dann im Austausch mit Generation Z.
„Jeder muss seine eigenen Lösungen finden“ fasste eine Teilnehmerin zusammen.
Die Abschlussrunde hat gezeigt: Es waren wieder zahlreiche Lösungsansätze, Ideen, Informationen und Anregungen für die Teilnehmer im Angebot.
Unseren herzlichen Dank allen vortragenden, zuhörenden, fragenden und teilenden Akteuren! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!